und erzählt davon im Lesezeichen-Interview mit Radio Steiermark
LESEZEICHEN
Das Leben mit einem Welthit
Seit Mitte der 80er-Jahre wird „Live is Life“ von Opus rauf und runter gespielt. Nun feiert Ewald Pfleger, Autor und Komponist des Welthits, seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass erschien jetzt seine Autobiografie.
„‚Nicht so laut, Ewald‘ hat die Oma im burgenländischen Ollersdorf immer gesagt, wenn der Bub im Radio die Beatles hören wollte.“ So beginnt die Autobiografie „Live is Life. Mein Leben mit einem Welthit“, die Ewald Pfleger gemeinsam mit dem Musikexperten Andy Zahradnik verfasst hat.
Die beiden kennen einander seit den späten 70er-Jahren, und da waren dann für den Kenner der österreichischen Musikszene doch einige Überraschungen dabei: So war Ewald Pfleger etwa für einige Jahre in einem Kinderdorf – das war in den späten 60er-Jahren eine Chance für Kinder aus nicht so begüterten Familien, ein Gymnasium zu besuchen.

„Diese Geschichte mit dem Kinderdorf, die wusste ich nicht, und dass er da auch eine Band gehabt hat, die Smiling hieß und dass die damals sogar in der Zeit im Bild waren. Und wenn man weiß, was die die Zeit im Bild damals für einen Stellenwert gehabt hat – das war ja wirklich die Nachrichtensendung, wo sich ganz Österreich vor dem Fernsehschirm live hingesetzt hat und aufgepasst hat, was da los ist –, dann ist es eigentlich ein Wahnsinn, in heutigen Maßstäben gerechnet“, erzählt Zahradnik.
Opus auf Kärntnerisch?
Auf Smiling folgte nach der Matura im Jahr 1973 die Gründung von Opus, der erste Auftritt war in Knittelfeld. Und auch wenn sich Ewald Pfleger an die Anfänge des Austropop so erinnert:
„‚Da Hofa‘, das war Popmusik in unserer Sprache. In unserem Dialekt. Das war unsere Musik, die nur wir Jungen verstanden“ – die Hits von Opus gibt es in englischer Sprache: „Die haben es ursprünglich sogar einmal auch probiert mit dem Herwig (Rüdisser, Anm.). Aber das hatte auch damit zu tun, dass das nicht wirklich funktioniert hat, weil Herwig ist Kärntner und die weichen Konsonanten des Kärntnerischen, das hört sich schon anders an, und da kommt dann der Dialekt auch nicht so rüber wie beispielsweise in Wien, wie bei Wolfgang Ambros oder bei Georg Danzer.“
„Ein aufglegter Elfer“
Einen großen Teil des Buches nimmt natürlich der titelgebende Song „Live is Life“ ein. Geschrieben hat Ewald Pfleger diesen Hit in einem Urlaub in Ibiza – und Andy Zahradnik erinnert sich noch ganz genau daran, als er den Song zum ersten Mal gehört hat: „Ich war ja damals in der Plattenfirma, und wie ich das zum ersten Mal gehört habe, dachte ich mir, das hätte ich gerne unter Vertrag gehabt. Das war ein aufglegter Elfer, das war ein Hit, das war klar. Das Gestampfe, das ‚Nananana‘, der Refrain – und das ist ein Hit bis heute, das ist mehr als ein Lottosechser.“
Ein großes Stück Musikgeschichte
Der Rest ist jedenfalls Musikgeschichte: Die am häufigsten gestreamte Version des Songs hat derzeit über 266 Millionen Zugriffe auf Spotify, auf YouTube werden die beliebtesten „Live is Life“-Videos in Summe täglich bis zu drei Millionen Mal gespielt, und auch im Radio werden weltweit durchschnittlich 700 Radioeinsätze pro Tag verzeichnet.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Guten Morgen, Steiermark“, 23.3.2025
Hier das Lesezeichen-Interview mit Andy Zahradnik:https://sound.orf.at/radio/stm/beitrag/6809825/lesezeichen-e-pfleger-live-is-life